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Blutmond, was ist das?

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Frühaufstehern in Deutschland, die am 21. Januar 2019 in den wolkenfreien Morgenhimmel schauten, bot sich ein faszinierendes Bild. Zwischen 5:41 Uhr und 6:43 Uhr leuchtete der Vollmond blutrot und ließ damit seine Beobachter eine totale Mondfinsternis erleben, wie sie hierzulande erst wieder in etwa zehn Jahren zu bestaunen sein wird.


Was ist ein Blutmond?

Als Blut- oder Kupfermond wird ein Naturphänomen bezeichnet, bei dem sich Sonne, Erde und Mond derart genau auf einer Linie befinden, dass der Erdschatten den Mond zwar total verfinstert, letzterer durch ein Zusammenwirken von Sonnenlicht und Erdatmosphäre aber trotzdem markant leuchtet.


Wie entsteht ein Blutmond?

Zu einem Blutmond bzw. einer totalen Mondfinsternis kommt es, wenn die Himmelskörper Sonne, Erde und Mond eine besondere Konstellation bilden, d.h. die Erde genau zwischen Sonne und Mond steht. Der Mond taucht nun komplett in den auch Umbra genannten Kernschatten der Erde ein. Würde der Erdtrabant nur teilweise in das dunkle Zentrum des Erdschattens eintreten, bekäme der Beobachter lediglich eine partielle Mondfinsternis zu Gesicht.


Welche Voraussetzungen müssen vorliegen?

Eine totale Mondfinsternis lässt sich nur während einer Vollmondphase, als einem Zeitraum, in welchem sich die Erde zwischen Sonne und Mond befindet, beobachten. Allerdings stellt sich bei Vollmond nicht zwangsläufig eine Mondfinsternis ein. Dies liegt daran, dass die Mondbahn in einem Winkel von etwa fünf Grad gegen die Erdbahn geneigt ist. Aufgrund dieser leichten Neigung tritt der Mond während seines Umlaufs um die Erde meist gar nicht in den Erdschatten ein.


Wie lässt sich die Rotfärbung erklären?

Dass der Erdtrabant trotz der fehlenden direkten Sonnenstrahlen in dieser für den Blutmond typisch rötlich, orange-braunen Farbe zu sehen ist, ist auf das durch die Erdatmosphäre gebrochene Sonnenlicht zurückzuführen. Während die kurzwelligen blauen Lichtanteile von in der Atmosphäre befindlichen Staubpartikeln stark gestreut werden und den Mond nicht erreichen, ist dies beim langwelligen roten Licht nicht der Fall. Dieses wird auf die Mondoberfläche umgelenkt und sorgt für dessen besonders auffällige Gestalt. Die Färbung hängt von der Temperatur, Feuchtigkeit und Staubkonzentration der Atmosphäre ab und kann zwischen dunkelgelb, orange und braun variieren.


Blutmond – ein seltenes Naturschauspiel

Haben Sie den insgesamt 62 Minuten andauernden Blutmond im Januar nicht gesehen und auch die totale Mondfinsternis am 27. Juli 2018 verpasst, die mit 103 Minuten übrigens die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts darstellte, müssen Sie sich bis zum nächsten Roten Mond ein knappes Jahrzehnt gedulden – vorausgesetzt, Sie möchten das seltene Spektakel am Himmel über Deutschland beobachten. Während es in anderen Teilen der Welt in den nächsten Jahren entsprechende Mondfinsternisse geben wird, wird die am 14. März 2025 hierzulande sichtbare Mondfinsternis leider nur eingeschränkt spektakulär sein, da der Mond bereits vor seiner totalen Phase untergeht. Dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zufolge dürfen wir uns erst wieder am 31. Dezember 2028 über einen in Österreich sichtbaren Blutmond freuen, der in der Silvesternacht mit Sicherheit viele Interessierte nach draußen locken wird. Es bleibt zu hoffen, dass uns ein wolkenfreier Himmel eine klare Sicht auf das faszinierende Naturschauspiel ermöglicht.